„Mit der vorzeitigen Revision sollen unter anderem die Auswirkungen der globalen Veränderungen – sprich die zunehmende Komplexität und Dynamik im Umfeld von Unternehmen – sowie Veränderungen in der QM-Anwendung und durch den Einsatz neuer Technologien berücksichtigt werden“, erklärt Thomas Votsmeier, Leiter Themenfeld Normung bei der DGQ und fachliche Leitung des DIN-Gremiums NA 147 00 01 AA Qualitätsmanagement. Überlegungen gibt es unter anderem zu Anpassungen der Norm mit Blick auf die Aspekte Resilienz, Lieferkettenmanagement, Veränderungsmanagement, Nachhaltigkeit, Umgang mit Risiken, Wissen der Organisation. Die Struktur und der Anwendungsbereich werden jedoch voraussichtlich erhalten bleiben. Die Verantwortlichen erkennen an, dass Kontinuität in der Anwendung durch die Nutzer bedeutend ist. Formale Anpassungen wie die zur Berücksichtigung der Vorgaben aus der aktuellen „Harmonized Structure Annex SL“ der ISO Directives sind zu erwarten.
Nächste Schritte
Am 30. Mai 2023 ergab eine Abstimmung bei einer Sitzung der ISO/TC 176/SC2 Strategic Planning and Operations Task Group (SPOTG) eine Mehrheit von 36 zu 25 Stimmen bei 17 Enthaltungen für den Start einer erneuten Revision der ISO 9001. Somit konnten sich die Stimmen, die für eine Überarbeitung nicht vor dem nächsten regulären Review im Jahr 2026 waren, nicht durchsetzen.Als nächstes wird ISO eine Arbeitsgruppe einrichten und einen „Convenor“ als Projektleitung benennen. Ein Zeitplan für die Revision existiert noch nicht, aber vor 2026 ist wohl nicht mit einer neuen Norm zu rechnen.
Infos zum Technical Committee TC 176 der ISO und zum zuständigen Subcommittee SC2 finden Sie unter https://committee.iso.org/home/tc176sc2
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) (08/2023)