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Mittwoch, den 16. April 2014 um 06:56 Uhr

Mainzer Alpha-Röntgen-Spektrometer kommt auf Komet Tschurjumow-Gerasimenko zum Einsatz

Auf ihrer zehn Jahre dauernden Reise zum Kometen Tschurjumow-Gerasimenko sind im Januar 2014 zunächst die Raumsonde "Rosetta" und wenig später der Lander "Philae" aktiviert worden. An Bord von Philae ist auch ein Instrument aus Mainz, das nun zum Einsatz kommt. "Wir sind gespannt auf den Augenblick, wenn das Alpha-Röntgen-Spektrometer (Alpha Particle X-Ray Spectrometer, APXS) aktiviert wird und es seinen ersten Test absolviert", so Dr. Göstar Klingelhöfer vom Institut für Anorganische Chemie und Analytische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Das kleine, etwa 500 Gramm schwere Instrument, das ursprünglich am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz entwickelt wurde, soll noch im April eingeschaltet werden. Klingelhöfer und sein Kollege Dr. Johannes Brückner werden gemeinsam mit ihrem internationalen Team dann seine Funktionsfähigkeit prüfen. Und wenn im November 2014 erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ein Landegerät auf der Oberfläche eines Kometen aufsetzt, ist das APXS aus Mainz mit dabei.

Das Alpha-Röntgen-Spektrometer soll auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko die chemische Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen. Zusammen mit dem Mainzer Mössbauer-Spektrometer Mimos II war das APXS bereits an der erfolgreichen NASA-Doppelmission MER 2003 zum Mars maßgeblich beteiligt. Die Untersuchungen des jeweiligen Materials erfolgen durch die Bestrahlung der Oberfläche mit Alphateilchen und Röntgenstrahlen. Gemessen wird die Rückstreuung der Teilchen. Die Wissenschaftler können daraus die chemische Zusammensetzung herleiten und erhalten insbesondere Aufschluss über das Vorkommen der wichtigen Elemente Kohlenstoff und Sauerstoff.

Beim ersten Funktionstest, der demnächst an Bord von Philae erfolgt, wird die Strahlung auf Kalibrierungsziele gerichtet. Klingelhöfer und Brückner sind zuversichtlich: "Wir wissen natürlich nicht, was uns nach dem mehrjährigen Tiefschlaf des Systems erwartet. So etwas wurde bisher noch nicht durchgeführt", erklärt Klingelhöfer. "Aber das APXS hat alle Tests in den Jahren zuvor ohne Probleme gemeistert." An Bord von Philae ist kein anderes Instrument, das vergleichbare Informationen liefern könnte.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.uni-mainz.de/presse/60122.php

Quelle: Johannes Gutenberg-Universität Mainz (04/2014)

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