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Freitag, den 23. Januar 2015 um 07:32 Uhr

Neue metabolische Biomarker sagen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorher

Vier Biomarker im Blut lassen Aussagen zum Risiko einer späteren Herz-Kreislauf-Erkrankung zu – unabhängig von den bekannten klassischen Risikofaktoren. Damit ergeben sich neue medizinische Möglichkeiten für Diagnostik und vor allem Prävention solcher Erkrankungen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Dies berichtet ein internationales Team von Wissenschaftlern unter finnischer Federführung in der Fachzeitschrift ‚Circulation‘. Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München waren an der methodischen Analyse der Biomarker beteiligt.

Für die Studie untersuchte das Team Blutproben von über 13.000 gesunden Teilnehmern im Alter von durchschnittlich 48 bis 69 Jahren und beobachtete deren Gesundheitsstatus mehr als zehn Jahre lang. Dabei konnte es vier Biomarker identifizieren, die mit dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert waren – unabhängig von bekannten Risikofaktoren, wie Bluthochdruck oder hohen Cholesterinwerten.
Phenylalanin und ungesättigte Fettsäuren bedeuten erhöhtes Krankheitsrisiko

Erhöhte Werte der Aminosäure Phenylalanin sowie einfach-ungesättigter Fettsäuren waren mit einem deutlich erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten verbunden und wurden als starke Vorhersagemarker bewertet. Hohe Level von Omega-3 und -6-Fettsäuren dagegen waren mit einem geringeren Herz-Kreislauf-Risiko assoziiert.
Die Wissenschaftler erhoffen sich aus diesen Erkenntnissen auch neue Aufschlüsse darüber, wie die weitverbreiteten Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System entstehen. Eine verbesserte Krankheitsvorhersage könne zudem die Prävention und Versorgung der Betroffenen verbessern.
Blutproben auf über 700 Biomarker untersucht

Für die Blutanalysen nutzen die Wissenschaftler ein NMR*-Spektroskopie-basiertes Verfahren, mit dem sich über 200 verschiedene Biomarker in einer Blutprobe nachweisen lassen. Mithilfe des Genom Analysezentrums (GAC) am Helmholtz Zentrum München konnte eine weitere Methode, eine Flüssig-Chromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS/MS), eingesetzt werden. Diese ermöglicht es v.a. unbekannte Biomarker und Stoffwechselprodukte aufzuspüren. Die Gesamtzahl der analysierten Marker konnte damit auf über 700 gesteigert werden.

Am Helmholtz Zentrum München waren Prof. Dr. Jerzy Adamski und Dr. Anna Artati vom GAC an der Studie beteiligt. Die Studienleitung lag bei University of Oulu, Finnland, weitere Forschungspartner waren das Finnish National Institute for Health and Welfare, die University of Eastern Finland, die University of Turku, die Framingham Heart Study in Boston, USA sowie das University College London, die London School of Hygiene and Tropical Medicine, und die University of Bristol, UK.


Den Artikel finden Sie unter:

http://www.helmholtz-muenchen.de/aktuelles/uebersicht/pressemitteilungnews/article/25958/index.html

Quelle:  Helmholtz Zentrum München (01/2015)


Publikation:
Würtz, P. et al. (2015). Metabolite Profiling and Cardiovascular Event Risk: A Prospective Study of Three Population-Based Cohorts, Circulation, doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.114.013116
http://circ.ahajournals.org/content/early/2015/01/08/CIRCULATIONAHA.114.013116.abstract

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